Rezension der “Kinderkiste” von Toni Morrison, Slade Morrision mit der Anti-Bias-Lupe, 2013
von Berit Pohle und Annette Kübler
Slade und Toni Morrison schufen mit dem Buch „Die Kinderkiste“ eine Geschichte in Form eines Gedichts. Illustriert und unterstrichen von Giselle Potters. Durch die Reim- und Strophenform, den Rhythmus, die sich wiederholenden Sätze, Struktur und Motive und die Illustrationen ist „Die Kinderkiste“ sehr eindrücklich. Das Buch wirkt durch das Format und die farbigen Illustrationen auf den ersten Blick wie ein Bilderbuch für Kinder. Wir denken, es ist ein Buch für Menschen jeden Alters, nicht ausschließlich für Kinder.
„Sonst bist Du nicht zu ertragen!“ (S. 13, 23, 34)
In ihrem Buch nehmen Slade und Toni Morrison Erziehungsvorstellungen im europäischen/ US-amerikanischen Raum unserer Zeit ins Visier. Sie versinnbildlichen diese in Form der Kiste, in die unangepasste Kinder eingesperrt werden. Für die Vorstellung von Erwachsenen, wie Kinder zu sein haben, was sich gehört und dass Kinder sich dem anpassen sollen, finden sie klangvolle Verse und plastische Bilder, ebenso für die Gefühle, Gedanken und Bedürfnisse von Kindern. Das Buch bietet viel Anlass zum Fühlen und Nachdenken.