Im Projekt “FiPP bridge” zum Empowerment von Flüchtlingen entwickelten wir 2005 bis 2007 besondere Anti-Bias-Trainings mit vielfältigen Teilnehmenden: Flüchtlinge aus unseren Deutschkursen sowie Multiplikator_innen aus der politischen Bildungsarbeit.
Im Training entstanden unerwartete Chancen: Lernen, auf eine Sprache zu achten, die allen Teilhabe ermöglicht; Persönliche Begegnung mit Menschen unterschiedlicher Biographien – die alle am Lernen sind, die verschiedenen Dimensionen von Diskriminierung zu entdecken. Die Komplexität von Anti-Bias ermöglichte dabei sowohl unerwartete Perspektivwechsel, z.B. nicht nur Ziel von Diskriminierung zu sein, als auch das Entdecken der eigenen Stärken und Privilegien. Durch ein Setting, das Machtverhältnisse und Machtmechanismen reflektiert, konnten mehrdimensional Unterdrückungsverhältnisse und Fragen von ‚Normalität‘ bearbeitet werden – jenseits der Illusion einer offenen und demokratischen bundesdeutschen Gesellschaft und der Forderung, dass “die Anderen” sich an eine angebliche Liberalität in Deutschland anpassen müssten.
Im Workshop im Rahmen der Tagung an der Uni Oldenburg vom 7.-9.Oktober 11 reflektieren wir kritisch die gemachten Erfahrungen, geben praktische Impulse weiter und tauschen uns aus über Möglichkeiten der Weiterführung.
Referentinnen: Annette Kübler, Dipl Pädagogin und Anti-Bias-Trainerin und Beate Flechtker, Referentin für machtkritische politische Bildungsarbeit und DaF-Dozentin